Es war alles angerichtet für die sportliche Geburtstagsparty zum 66er des Mühlviertler Rallycrossers Alois Höller (Ford Fiesta 4×4). Doch dann kam just zum Finale des Jubiläumsrennens „50 Jahre Rallycross“ auf dem Wachauring in Melk der große Regen – und in diesem schwamm der angepeilte Stockerlplatz im wahrsten Sinne des Wortes davon.
Bis dahin war der Routinier in dem gut besetzten Supercar-Feld hervorragend mit dabei. Obwohl er in einem Vorlauf mit einem technischen Problem vorzeitig die Segel streichen musste, erreichte er sicher das Halbfinale. Dort qualifizierte er sich trotz eines nicht optimalen Starts für das Finale, das er vom dritten Startplatz in Angriff nahm.
Als die Hatz um den Tagessieg frei gegeben wurde, sah Höller den Starter zu spät – und blieb klassisch „picken“: Solcherart auf den letzten Platz zurückgefallen, startete er eine sehenswerte Aufholjagd, die vorerst von Erfolg gekrönt schien: Seine Landsleute Rene Derfler (Mitsubishi) und Gerald Eder (Skoda) hatte er bereits überholt, der Pole Zbigniew Staniszewski (Ford) lag in Sichtweite vor ihm. Beim Versuch, das Loch zu seinem Ford-Markenkollegen zu schließen, tat Höller etwas zu viel des Guten: „Ich bin bei 160 km/h komplett aufgeschwommen, es ist einfach geradeaus gegangen. Zum Glück habe ich nirgends angeschlagen“, schilderte er die dramatischen Sekunden.
Um überhaupt in der Wertung zu bleiben, musste der 43-fache Champion regelrecht zurücksetzen. Dabei verlor er jene Zeit, die ihm den angepeilten Platz auf dem Siegerstockerl kostete: Gerald Eder schlüpfte noch vorbei und sicherte sich 1,2 Sekunden vor Höller den dritten Rang. Dieser haderte mit seinem Ausrutscher: „Gerade diesmal wollte ich unbedingt auf das Podest kommen, schade, dass es nicht geklappt hat. Vielleicht habe ich das Quäntchen zu viel riskiert – aber der zweite Platz war in Griffweite, ich musste es einfach versuchen“, meinte Alois Höller im Ziel.
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Bericht: Bernhard Haudum
Foto: Markus Karner