Da war richtig was los in der Stadt! Seit Tagen wurde von nichts anderem mehr berichtet und gerade für das Blau-Weiße Herz waren das mehr als turbulente Zeiten. Die Erinnerungen an 1997 omnipräsent und wieder total klar! Wir waren richtig stolz den Stadtrivalen im eigenen Wohnzimmer unter Bundesligaklängen empfangen zu können und wollten mit aller Macht zur Krönung etwas Zählbares mitnehmen.
Trainer Gerald Scheiblehner schickte die exakt gleiche Startelf wie schon gegen Hartberg von vor einer Woche ins Rennen und die Partie gegen den LASK, welcher momentan in der Liga seit vier Spielen ungeschlagen war und auf Tabellenplatz drei rangierte, begann wie erwartet bissig und intensiv. Die Athletiker zu Beginn mit mehr Präsenz und Angriffswille. Als in der 12. Minute aber Ronivaldo Keeper Lawal mit einem Schuss aus über 40 Metern beinahe überraschte, war die Glocke geläutet und auch die Blau-Weißen komplett im Spiel angekommen. Die Intensität unserer Elf wurde immer größer und der Gegner konnte nicht nur über weite Strecken vom eigenen Tor ferngehalten, sondern auch defensiv immer mehr beschäftigt werden.
In der 25. Minute dann die erste sehr gute Möglichkeit für die Blauen, als Lawal nach einem Krainz-Freistoß im Strafraum gerade noch zur Stelle war. Der Zeiger drehte sich immer mehr in die Hälfte des LASK und in Minute 28 glich das Hofmann Personal Stadion dann einem echten Tollhaus. Wieder war es ein Freistoß – der ASK brachte das Spielgerät nicht aus dem Strafraum und RONIVALDO fixierte ansatzlos die 1:0 Führung – es war Musik in der Hütte. Auch danach blieben die Königsblauen am Drücker und ließen sich nicht zurückdrängen. Die Landstraßler wirkten behäbig, fehleranfällig und einfach aus dem Tritt.
Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Gefahrenmomente des Gegners wieder mehr – wir brachten die knappe Führung aber in die Kabine. Dort reagierte Thomas Sageder und nahm einen Doppelwechsel vor. Michorl und Pintor sollten im zweiten Abschnitt alles besser machen, doch es sollte anders kommen.
Unsere Elf kam hellwach aus der Kabine und auch wenn der LASK nun mehr Gier und Tempo vorgab, so agierten wir Defensiv sehr, sehr stark und ließen kaum etwas zu. Im Gegenteil – immer wieder fanden wir gute Konterchancen vor, doch spielten diese allesamt unsauber zu Ende.
Gut 5.000 Besucher und auch viele Promis auf den Rängen trugen unsere Mannschaft dann in die Schlussphase, wo der LASK noch einmal Stachel zeigte, die Rechnung aber ohne Stefan Feiertag machte. In der 66. Minute für Ronivaldo gekommen schlug dann für den Neuzugang aus Amstetten die ganz große Stunde. Ideal über rechts in Szene gesetzt, dribbelte er noch zwei Schritte in die Mitte, schaute auf und platzierte aus gut 18 Metern den Ball unhaltbar für Keeper Lawal ins Kreuzeck. Siedepunkt im Hofmann-Personal Stadion bzw. sogar etwas drüber! Was für ein erstes Bundesligator! FEIERTAG FEIERTE!
Die Messe war gelesen – der LASK hatte nichts mehr entgegen zu setzen und so blieb es am Ende beim 2:0 Erfolg für den FC Blau-Weiß Linz! Noch lange nach dem Spiel wurden Fans und Betreuer frenetisch gefeiert und als dann wieder die Klänge von „Immer wieder geht die Sonne auf“ angespielt wurden, schauten sich viele Zeitzeugen aus 1997 teilweise mit Tränen in den Augen an. Was für eine Geschichte – eine, die wahrscheinlich nur der Fußball schreibt.
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Text: FC Blau Weiß Linz
Fotos: Martin Gaisbauer