Pilgern hat eine alte Tradition, ist aber auch ein neuer Trend und ein Bedürfnis vieler geworden. Menschen pilgern, um eine Auszeit zu nehmen, „in sich zu gehen“ und neue Orientierung zu finden. Man kann Pilgern auch als „Beten mit den Füßen“ bezeichnen.
Der geplante Wilheringer Pilgerweg verbindet das Stift Wilhering südlich der Donau mit den Kirchen der nördlichen Pfarren des Stiftes (Puchenau, Eidenberg, Geng, Zwettl, Bad Leonfelden, Vorderweißenbach, Traberg, Waxenberg, Oberneukirchen, Neußerling, Gramastetten, Ottensheim) sowie mit dem Stift Hohenfurth in Südböhmen (1259 von Wilhering besiedelt). Es wird damit nicht nur das ehemalige Rodungsgebiet der Herren von Wilhering durchquert, sondern auch grenzüberschreitend der Weg von der Donau zur Moldau begangen in einem Gebiet, das seit dem Mittelalter enge Berührungspunkte hat.
Impulse aus der Zisterzienserspiritualität, die beide Stifte verbindet, begleiten den Weg und versuchen das geistliche Erbe der Ordensväter Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux für unsere Zeit aufzuschließen.
Ausgangs- und Endpunkt des Weges ist das Stift Wilhering.
Der neue Pilgerweg hat auch eine wertschöpfende und wertschätzende Seite: Die Pilger: innen sollen gastfreundlich aufgenommen werden und die ganze Mühlviertler Region kann die Schönheit ihrer Landschaft und die Hochwertigkeit ihrer kulinarischen Produkte präsentieren. Gastwirtschaften und Beherbergungsbetriebe bekommen neuen Auftrieb. Unterkünfte werden gesucht und benötigt – ob privat, landwirtschaftlich oder gewerblich. Das Tourismusbüro in Bad Leonfelden ist hier Drehscheibe und Ansprechpartner für Fragen dazu.
An mehreren Präsentationsabenden wurde das Vorhaben von Christine Dittlbacher (Pilgerexpertin), Wolfgang Haderer (Altbürgermeister von Puchenau), Markus Obermüller (Mühlviertler Hochland) und Abt Reinhold vorgestellt und begeistert von den zahlreichen Zuhörer: innen aufgenommen; im Frühjahr werden weitere Präsentationen folgen.
Voraussichtlich im Herbst 2024 wird der Pilgerweg eröffnet werden.
Weitere Informationen
Text: Abt Reinhold Dessl
Fotos: Markus Obermüller