Hilfe rettete das Leben von Josef Noska.
In 99 Prozent der Fälle passiert nichts. Im Ausnahmefall bereit zu sein und helfen zu können, kann Leben retten. Das zeigt die Geschichte von Josef Noska, dessen Herz beim Training für einen Feuerwehrbewerb plötzlich stehen blieb. Das beherzte Eingreifen seiner Kameraden holte den Mann aus Kirchschlag (Bez. Urfahr-Umgebung) ins Leben zurück. Ein Erste-Hilfe-Kurs nimmt die Angst und gibt Sicherheit. Darauf aufmerksam macht das OÖ. Rote Kreuz zum Welttag der Ersten Hilfe am 14. September.
Es passierte am 18 Juli: Josef Noska, Gebhard Gangl und die anderen Kameraden der Senioren-Bewerbsgruppe der FF Kirchschlag bereiteten sich für den anstehenden Feuerwehr-Abschnittsbewerb vor. Alles lief dabei wie immer: Sie stellten in möglichst rascher Zeit eine Wasserversorgung sicher und legten eine Zubringerleitung mit Feuerwehrschläuchen und Verteiler für einen Löschangriff. Beim Wegräumen jedoch stolperte Josef Noska über den Wasserverteiler und stürzte zu Boden. „Anfangs dachte ich, Sepp wäre gestolpert. Wir rannten hin und bemerkten, dass er nicht mehr atmet und keinen Puls mehr hat“, schildert Gebhard Gangl die bangen Momente. „Ich begann mit der Herzdruckmassage und meine Kollegen setzten die Rettungskette in Gang. Sie zögerten nicht, wählten den Notruf, assistierten bei der Wiederbelebung und machten Passanten aufmerksam, dass was Ernstes passiert war.“ Bis die Rettungskräfte eintrafen leisteten sie beherzt Erste Hilfe und kämpften um Noskas Leben. Kurze Zeit später kam der Gemeindearzt von Kirchschlag und ein weiterer Arzt vorbei, der zufällig am nahegelegenen Sportplatz war. Sie setzten einen mitgebrachten Defibrillator ein – kurz darauf begann Noskas Herz wieder zu schlagen. Ein Rettungshubschrauber flog ihn in ein Spital nach Linz.
„Dass wir Sepp das Leben retteten, war unser größter Sieg!“
„Dem Einsatz meiner Kameraden verdanke ich es, dass ich weiterleben darf“, freut sich Noska. Die Rettungskette funktionierte perfekt und nach 15 Tagen im Krankenhaus durfte der 69-jährige Pensionist wieder nach Hause. Die Teilnahme am Abschnittsbewerb, am 20. Juli, sagte die Senioren-Bewerbsgruppe ab. „Wir haben einen viel größeren Sieg errungen, weil wir Sepp das Leben retteten“, meint Feuerwehrmann Gangl. Wenige Tage später besuchte er Josef im Krankenhaus und beide erlebten die emotionalen Momente noch einmal. Seit 52 Jahren ist Josef Noska Teil der Freiwilligen Feuerwehr Kirchschlag – seit 2016 engagiert sich der ehemalige Rettungssanitäter nach kurzer Pause wieder freiwillig beim OÖ. Roten Kreuz als Fahrer beim Hausärztlichen Notdienst.
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Text: Christian Hartl
Fotos: privat