Sensation in St. Stefan

6 Punkte nach der Herbstsaison – da gilt man im Fußball bei allen Experten und Interessierten als Fix-Absteiger. Doch die Kicker der Union Waldmark AVIVA St. Stefan akzeptierten diese Rolle nicht und hatten sich in der Winterpause ein Ziel gesetzt – nämlich in der Rückrunde für eine der großen Überraschungen im OÖ Fußball zu sorgen und die Klasse trotz dieser Ausgangssituation zu halten – Notfalls über die Relegation. Und tatsächlich kletterte das Team rund um Trainer Franz Schaubmaier nach und nach in Richtung Nicht-Abstiegsplätze. Aber auch die Konkurrenz um den Klassenerhalt war sehr stark und so blieb es spannend bis zur letzten Runde.
In dieser letzten Runde kam dann noch dazu mit St. Martin 1b einer der stärksten Gegner, den man in der 1. Klasse Nord erwischen kann, in die HOGA-Arena in St. Stefan. Das Spiel begann von beiden Teams etwas nervös, hatte aber schon nach einer Viertelstunde sein erstes Highlight. St. Stefan profitierte von einem Handspiel eines St. Martiner Abwehrspielers und stellte durch Top-Elferschützen Philipp Lang die Führung her. Dadurch angestachelt arbeiteten sich die Gäste aber ein spielerisches Übergewicht, das kurz vor der Pause in den Ausgleichstreffer durch Felix Kirchberger mündete. Aber auch St. Stefan hatte seine Möglichkeiten, konnte allerdings nur einen Lattentreffer durch Tobias Kitzmüller verbuchen. Nach der Pause war das Spiel eher ausgeglichen und beide Teams kamen immer wieder in den gegnerischen Strafraum. Die größte Chance von St. Martin – einen Elfmeter Mitte der zweiten Halbzeit – parierte St. Stefans Keeper Sandro Hartl bravurös. Eine Viertelstunde vor Schluss war es St. Stefan, das sich für den Aufwand belohnte. Leon Gaisbauer schloss einen schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite souverän ab. Diese Führung hielt aber nicht lange, denn Gregor Rechberger köpfte nach einer Freistoßflanke zum abermaligen Ausgleich, und es blieb auch beim 2:2.
Nach Schlusspfiff war die Stimmung bei beiden Teams gespalten. Die Gäste aus St. Martin wussten, dass sie als zweitplatzierte Mannschaft keine Möglichkeit zum Aufstieg haben und St. Stefan war sich eigentlich sicher, dass es in die Relegation – und somit zu zwei weiteren, schweren Spielen – gehen würde. Erst als die Ergebnisse der anderen Ligen langsam eintrudelten, wurde klar, dass St. Stefan dank einer sehr starken Rückrunde den direkten Klassenerhalt geschafft hatte, was natürlich gebührend gefeiert wurde.

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Text: Andreas Preining
Fotos: Martin Gaisbauer